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Warum ich mit meinem Rüden nach Hamburg gereist bin:

Mein Rüde (2 J.) sollte unfruchtbar gemacht werden, da ich nicht vorhabe zu züchten. Meine Hunde wurden früher immer kastriert, da Tierärzte dazu geraten haben. Diesmal war es aber anders. Als Hundetrainerin und Verhaltenstherapeutin für Hunde habe ich mich in das Thema „Kastration bei Hunden“ eingearbeitet. Auf Seminaren bei Dr. Gansloßer und Dr. Strodtbeck wurde meine Vermutung, die ich in jahrelanger Praxis gehegt hatte, bestätigt: Die Kastration ist nicht das Allheilmittel bei Dominanzproblemen, Streunen etc. bei Rüden. Die negativen Nebenwirkungen einer Kastration habe ich sowohl bei meiner Hündin Buddy, als auch bei dem Rüden Banjo erlebt. Eine große Entscheidungshilfe war das Buch von Dr. Gansloßer und Dr. Strodtbeck, „Kastration und Verhalten beim Hund“ und das Seminar zu dem gleichen Thema. Mir wurde klar wie wichtig die Hormone sind, welch große Rolle sie vor allem in der Pubertät haben.

Also war klar für mich, mein Rüde wird nicht kastriert. Voll motiviert rief ich verschiedene Tierärzte und Tierkliniken an, oder nahm per e-mail Kontakt zu ihnen auf. Bei fast allen, bekam ich auf meine Frage, ob der TA einen Rüden Sterilisieren würde, zur Antwort, dass würden sie selbstverständlich machen. (Was wäre eigentlich los gewesen, wenn ich nicht hinterfragt hätte, sondern es einfach geglaubt hätte? Wie vielen Hundehaltern ergeht es so?) Wenn ich durchblicken ließ, dass ich mit Sterilisation auch Sterilisation meine und nicht Kastration, bekam ich die unterschiedlichsten Antworten:

Was soll das denn bringen, der Rüde müsse kastriert werden, da er sonst zu dominant wird“.

Es ist unverantwortlich einen Rüden und eine Hündin im Haus zu halten und diese nicht kastrieren zu lassen, die Tiere würden ja ständig im Stress leben“.

Das Risiko, dass der Rüde an Hodenkrebs erkrankt ist enorm groß, deswegen müsse er auf jeden Fall kastriert werden“.

Das Krebsrisiko sinke mit einer Kastration um bis zu 90%, nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen“.

Vasektomie beim Rüden und Sterilisation bei der Hündin ist totaler Blödsinn, da die psychischen Leiden, die das Tier durchmacht, dadurch dass es seinen Sexualtrieb niemals ausleben darf, nicht gelindert oder verhindert werden.“

Besser alles raus, da ihm später Krankheiten an den Hoden und der Prostatakrebs erspart bleiben.“

Eine einzige Tierärztin war mir gegenüber ehrlich, sie sagte mir, sie habe einfach keine Erfahrung darin, eine Vasektomie durchzuführen.

Je mehr Gespräche ich geführt habe umso ärgerlicher wurde ich wegen der (nach meiner Auffassung unwissenschaftlichen) Aussagen. Also habe ich gewagt auf das Tierschutzgesetz hinzuweisen, nach dem es verboten ist einem Tier, ohne Medizinische Indikation, Körperteile zu amputieren. Die Antwort: „Krebsvorsorge sei durchaus eine medizinische Indikation“.

Ich kenne eine ganze Menge Männer die eindeutiges „Rüdenverhalten“ zeigen und deswegen auch nicht kastriert werden. Kürzlich im Schwimmbad habe ich zwei „Schnösel“ (ca. 15 Jahre alt) beobachtet, die sich gebalgt haben und dabei ziemlich rücksichtslos vorgingen, wenn mein Rüde sich so verhält……. .

Wäre es, im Rahmen der Krebsvorsorge, nicht sinnvoll sämtliche Männer und Frauen frühzeitig zu kastrieren, dann hätte sich, so ganz nebenbei auch bald das Problem der Überbevölkerung durch uns Menschen erledigt. Es gäbe keine Umweltverschmutzung mehr und kein Krebsrisiko.

Auch das „Rüdenverhalten“ sei ja vielen Menschen nicht angenehm oder gar die Blutung der Hündin. Außerdem, und das war ein Oberknaller, würden unkastrierte Hunde im Dauerstress leben, da sie sich ja nicht fortpflanzen dürfen.


Dehra Zentrum für Hund und Halter

Manuela Schooe

Zum Wendenkamp 9, 27798 Hude

www.dehra.de, mh@dehra.de

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