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Besuch aus Offenheim bei Mainz


Familie Stich lebt in Offenheim – 8 Autostunden von Hamburg entfernt. Eine mittelständische fleißige Familie. Vater Stich betätigt sich in seiner Freizeit im örtlichen Karnevalsverein als Büttenredner und liebt - Kroatien – jedenfalls den schöneren Teil. Dem unschönen Teil von Kroatien stemmt er sich mit aller Macht entgegen: er ist top-engagiert im dortigen Tierschutz.

Mäxchen, der kleine Mopsrüde von nunmehr 5 Jahren ist ein Mittelpunkt der Familie Stich. Mit Unbehagen stellten alle in der Familie fest, dass seine fröhliche, überaus geliebte Ausgelassenheit nachlässt und er irgendwann nicht mehr die Treppen heraufkommt, er legt sich ständig nieder, sein rechtes Hinterbein schleift er nach.

In einer tierärztlichen Klinik mit vielen Tierärzten in der Nähe wird Familie Stich bedeutet, dass ihr Hund einen oder mehr Bandscheibenvorfälle hat. Allein die Diagnostik mit einem CT soll 1700 Euro kosten – die notwendigen Operationen würden sich bei möglicherweise mehreren Bandscheibenvorfällen auf einige tausend Euro belaufen.

Familie Stich ist sprach- und ratlos. Die Recherchen im Internet beginnen. Am 30. Juli kommen sie nach Hamburg.

Mäxchen wird in eine Kurznarkose gelegt, ein Trokar nach Salim in den Rücken geschoben und Kontrastmittel in den Epiduralraum eingeflutet. Das Fließen des Kontrastmittels zeigt mindestens fünft teils krasse Bandscheibenvorfälle. Ein Periduralkatheter nach Salim wird durch den Trokar geschoben und landet mit seiner Spitze im Übergang zwischen Brust- und Lendenwirbelsäule. Eine Mixtur aus physiologischer Kochsalzlösung, Hyaluronidase und Dexamethason wird in den Wirbelkanal geflutet. Täglich wird physiologische Kochsalzlösung mit Hyaluronidase – morgens und abends - eingespült. Nach 8 Tagen wissen wir: Mäxchen hat wieder Power, er geht zwar immer noch etwas steif, schleift das Bein aber nicht mehr nach. Der Spinalkatheter wird entfernt und für zwei Tage später eine radiologische Kontrolle der Wirbelsäule geplant.

Nach Durchführung einer intraduralen Myelographie sind die Quellungen der Bandscheiben deutlich zurückgegangen aber noch deutlich sichtbar. Die betreffenden Bandscheiben werden im Ruck-Zuck-Verfahren „gelasert“: Mit Spinalnadeln werden sie „angepiekt“ und ein Laser-Lichtleitkabel bis zum Anschlag durch die Nadeln bis zum Bandscheibengewebe geführt. Mit 5 Watt und jeweils 5 Sekunden werden die Kerne der Bandscheiben vaporisiert (verdampft).

Mäxchen wurde heute am 13. August 2011 nach insgesamt 14 Tagen Aufenthalt von der Familie Stich wieder abgeholt. Die Kosten von zirka 1000 Euro hat Herr Stich mit warmem Herzen gleich bezahlt.

Wir werden von Mäxchen weiter berichten.

Dirk Schrader, Hamburg

Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader
-Tierärzte-

www.tieraerzte-hamburg.com

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