Bandscheibenerkrankungen bei jungen Hunden
Bandscheibenerkrankungen bei unseren kleinen Haustieren nehmen eindeutig zu. Diese Feststellung konnten wir zum Ende des Jahres 2008 treffen.
Die sich ergebenden Rückenbeschwerden beeinträchtigen auch junge Hunde in zunehmender Zahl. Ein Beispiel: Der 9 Monate alte Kurzhaarteckel der Familie Rath zeigte deutliche Signale von Rückenschmerz. Der Hund mochte nicht mehr fröhlich laufen. Die Besitzer berichteten von gekrümmtem Rücken und Schmerzhaftigkeit beim Hochheben. Reflexeinschränkungen der Hinterläufe waren feststellbar.
Auf Röntgenbildern war keine Diskopathie (Bandscheibenerkrankung) erkennbar. Eine Myelographie brachte jedoch Klarheit: Die Bandscheiben der Lendenwirbelkette waren mehr oder weniger stark aufgequollen und im digitalen Scanner deutlich sichtbar. Die Gelenkspalte der Seitengelenke der Wirbel (Facetten) zeigten sich weit offen, so dass hier von einer Dysplasie bzw. von einer absoluten Instabilität der Wirbelsäule gesprochen werden konnte.
Eine 1 wöchige Spinalkathetertherapie machte den Patienten vollständig schmerzfrei. Er zeigte sich wieder bewegungsfreudig ohne jede Einschränkung. Dieser Zustand hielt 8 Wochen an, bis sich über 3 Tagen die bereits beschriebenen Beschwerden wieder einstellten.
Die erneute Anwendung der Spinalkathetertherapie „verwandelte“ den Hund wieder in ein fröhliches bewegungsaktives Wesen. Die Frage stellte sich, wie lange dieser Zustand wohl anhalten würde. Anstelle der in der Veterinärmedizin in solchen Fällen empfohlenen chirurgischen Maßnahme ( Dorsale Laminektomie, auch Dekompression genannt) entschieden wir uns, die auffälligen Bandscheiben mit einem Laser anzugehen: Spinalnadeln wurden unter digitaler Röntgenkontrolle an die unteren Drittel der Bandscheiben gesetzt, der Laser- String durch die Nadeln geführt und die Bandscheibenkerne verdampft.
In Anlehnung an Erkenntnisse in der Humanmedizin erwarten wir, dass die so behandelten Bandscheiben nicht mehr aufquellen. Bei Hunden zwischen 20 und 35 kg Körpermasse konnten wir bereits mehrfach bestätigen, dass Rezidive von Bandscheibenaufquellungen nicht mehr auftraten, wenn die auffälligen Bandscheiben mit einem Laser „bestrahlt“ worden waren. Es war jedoch erstmalig ein nicht ausgewachsener Teckel, der dieser Maßnahme unterzogen worden ist.
Im Vergleich zu konservativen chirurgischen Eingriffen (s.o.) ist der Aufwand für die betroffenen Besitzer gering: er liegt etwa im Zehntelbereich. Das Behandlungsrisiko liegt bei Null.
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp
Schrader I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-