Percutane
transiliale Laser-Nukleotomie zur Behandlung
des Cauda equina
Syndroms beim Hund
nach Schrader
Die Therapie des „Cauda-equina-Syndrom“, welches sich bei meist großen Hunden oft schon im Alter von 10-12 Monaten mit der Fluss-Myelographie nachweisen lässt, wird um eine interessante Variante zur Decompressionschirurgie, zur transilialen Intervertebralverblockung und zur longitudinalen Intervertebralverblockung bereichert:
Wie bekannt, führt die Laser-Nukleotomie zu einer Verdampfung des Bandscheibeninnengewebes, des Kerns (nucleus lat. der Kern), und die aufgequollene Bandscheibe bildet sich durch Vaporisation zurück. Im Klartext: Auch Bandscheibengewebe zieht sich durch Vernarbung zusammen, wodurch eine Schmerzfreiheit oder Beschwerdenminderung zustande kommt.
Die Laser-Nukleotomie wird in der Humanmedizin verstärkt bei Bandscheibenbeschwerden eingesetzt – und auch in der Tiermedizin hat sie ihren Eingang gefunden. Das Problem bei dem Cauda equina Syndrom: Ein seitlicher Zugang mit einer Spinalnadel zum unteren Drittel der Bandscheibe L 7-S1 ist beim Hund und bei der Katze nicht möglich, da das Darmbein des Beckens, das Os ilium, vorgelagert ist . Was liegt näher, als dieses Os ilium mit einer radiologisch gesteuerten Bohrung zu perforieren, eine Spinalnadel durch das Loch zu schieben, um dann im unteren Drittel der Bandscheibe L7-S1 zu landen.
Die Prozedur ist ziemlich einfach und basiert auf den Überlegungen von Küpper und Kinzel, durch Perforation des Anulus fibrosus mittels eines Trokars den Innendruck einer Bandscheibe herabzusetzen. Dass das nicht funktioniert, weiß man inzwischen, aber der Zugang durch die Haut und das Os ilium ist praktisch derselbe wie seinerzeit von ihnen vorgetragen: Ein 1 mm starker Kierschnerdraht wird als Leitschiene unter radiologischer Kontrolle vorgetrieben, ein Sägetrokar wird darübergestülpt und .. jetzt zum Os ilium vorgeschoben: völlig unblutig das Ganze. Das geschaffene Loch im Darmbein dient als Zugang für die Spinalnadel, durch den dann das Lichtleitkabel des Lasers bis zur Bandscheibe geführt wird.
Wir haben das inzwischen mehrere Male ausprobieren können und sind zuversichtlich, eine vernünftige Ergänzung zu den bislang bekannten chirurgischen Maßnahmen bei Bandscheibenaufquellungen im Bereich L7-S1 gefunden zu haben.
Dirk
Schrader, Hamburg, den 15.11.2010
Tierärztliches
Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche
Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk
Schrader I dr. Steven-F. Schrader
I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp
Schrader
-Tierärzte-