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Zur Kehlkopflähmung des Hundes


In der Veterinärmedizin allgemein bekannt als Larynxparalyse tritt sie bei allen Rassen jeden Alters auftreten. Eine – wenn auch – teilweise Lähmung ist in nicht geringer Zahl bei brachycephlen Rassen (Mops, Franz. Bulldogge etc.) anzutreffen.

Gehen wir davon aus, dass das „Kernproblem“ der brachycephalen Rassen das zu lange Gaumensegel, die Ventilnase und manchmal auch eine Choanenstenose darstellen, so wird die permanente Luft- bzw. Atemnot bei teilweiser oder vollständiger Kehlkopflähmung durch eine Funktionsstörung der laryngealen Nerven oder des Nervus Vagus ( Recurrensschädigung nach Beissereien) hervorgerufen. Diesen bedauernswerten Geschöpfen hilft keine Gaumensegelkürzung und Ähnliches, gelegentlich hilfreich ist jedoch das Einkürzen bestimmter Bereiche des Ary-Knorpels, meist muss eine chirurgische Maßnahme durchgeführt werden, die als „Lateralisierung des Ary-Knorpels“ bezeichnet wird. Manche Chirurgen sprechen von dem „Tie-Back-Verfahren“, wobei der Ary-Knorpel nach caudal gezogen (to tie = ziehen) und neu befestigt wird.

Ist man sich über die Funktion des Ary-Knorpels im Klaren, so weiß man, dass dieser sich durch die (normalerweise muskuläre) Rückziehung wie eine Zange öffnet und ein Einatmen ermöglicht. Eine große Gefahr stellt die zu weite Rückziehung des Ary-Knorpels dar, denn sie führt unweigerlich zum Einatmen von Nahrung und Speichel mit den bekannten finalen Folgen. Die endoskopische Kontrolle beim Anziehen der Zügel ist oft nur gut gemeint, um eine Hypertension zu verhindern. Besser ist das vorherige Einbringen eines maximal weiten weich-elastischen Tracheal-Tubus. Hierdurch wird bereits die gewünschte Ary-Knorpel-Stellung erreicht und nach Durchtrennung der Verbindungen zwischen Arytenoid und Thyreoid einerseits sowie Arythenoid und Cricoid andererseits schiebt sich der muskuläre Teil des Arytenoid soweit nach caudal, dass es lediglich einer Fixierung (Naht zwischen Arythenoid und Cricoid mit Fixierung am Thyreoid bedarf. Von „Ziehen = to tie“ kann also keine Rede sein. „Fixation after Intubation“ klingt besser, ist besser, weil genauer.

In allen uns bekannten Fällen von laryngealer Paralyse war eine einseitige Ary-Knorpel-Lateralisierung ausreichend. Die OP-Kosten liegen im Bereich der „kleinen Chirurgie“.


Dirk Schrader, Hamburg


Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-

www.tieraerzte-hamburg.com

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