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Schweinefabriken - Brutstätten für Krankheiten
Die ganze Welt starrt zwar wie hypnotisiert auf das Schweinegrippevirus, doch von den eigentlichen Problemen der Schweinemast wird krampfhaft abgelenkt:
Geradezu grotesk, wie nun Bauernverband und andere Institutionen schreien, man dürfe die Krankheit doch nicht „Schweinegrippe“ nennen, und damit zu ungehemmtem Schweinefleischkonsum ermuntern, nachdem der Absatz börsenwirksam zurück gegangen ist.
Es täte der menschlichen Gesundheit sicher sehr gut, wenn endlich weniger tierisches Eiweiß konsumiert würde, denn der maßlose Verzehr sorgt in den Industrieländern Jahr für Jahr für viele Millionen Todesfälle, weit mehr, als je eine Pandemie es fertig bringen könnte: Durch Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, aber auch durch Lebensmittelvergifter wie Salmonellen, Campylobacter, usw.
Es ist bekannt, dass Massentierhaltungen ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Sie sind explosive Brutstätten gefährlicher Infektionskrankheiten. Bei 92% der deutschen Schweine findet man routinemäßig verschiedene Influenzaerreger, fast alle Lungen der Schlachtschweine sind verändert durch Bronchitis und Lungenentzündung. Dabei sind die armen Tiere gerade erst fünf Monate alt.
Doch davon spricht man nicht. Das Agrar-Business ist in der Hand mächtiger, weltweit tätiger Konzerne, und die haben was dagegen, wenn über die entsetzlichen Zustände in den Tierfabriken gesprochen wird, in denen Tausende von elenden Geschöpfen dicht an dicht und verschmutzt durch ihre Exkremente, dem scharfem Ammoniakdunst ausgeliefert, vegetieren. Diese Billigproduktion ist nicht nur unappetitlich, sondern auch ungesund und aus moralischen Gründen abstoßend.
Die Industrialisierung der Tierhaltung, der so genannte „Strukturwandel“, ist für eine massive Überproduktion verantwortlich und hat einen extremen Preisverfall ausgelöst. Bauern haben das Nachsehen. Wer nicht aufgeben wollte, musste ebenfalls seinen Bestand den Methoden der Tierfabriken anpassen. Aber mit den meist holländischen Investoren, die Ostdeutschland seit einigen Jahren mit 100 000den von Schweineplätzen zupflastern, können sie nicht konkurrieren. Der einzige Ausweg für sie wäre die Alternative, biologisch und extensiv mit traditionellen Rassen (Schwäbisch Hällische, Bentheimer,...) in artgerechter Freilandhaltung zu arbeiten. Das wäre eine Entwicklung in die richtige Richtung. Alle Tiere gehören in kleine Bestände und täglich an die Sonne, sage ich als Tierärztin.
Damit wäre die Überproduktion gestoppt, es gäbe keine Billigprodukte und kein Ekelfleisch mehr, sondern auch weniger Ernährungsbedingter Opfer und eine gesündere Umwelt.
Doch zunehmend werfen die Behörden den artgerechten Freilandhaltern Steine in den Weg, ausgerechnet mit der fadenscheinigen Begründung, Freilandschweine könnten sich mit Infektionen anstecken und würden stinken (Emissionsschutz). Es ist wie mit der Vogelgrippe: Die Konkurrenz der Konzerne soll beseitigt werden. Und Politiker und Behörden lassen sich als Werkzeuge der Großunternehmer missbrauchen.
Karin Ulich
Kontaktbüro Bodensee des Vereins Tier und Mensch e.V.
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Tier & Mensch e.V. Geschäftsstelle: Ernst Ulich, Baseler Str. 24, Tel/Fax: 030-8334638 |
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3. Mai 2009
Schweinefabriken - Brutstätten für Krankheiten
Die
ganze Welt starrt zwar wie hypnotisiert auf das Schweinegrippevirus,
doch von den eigentlichen Problemen der Schweinemast wird krampfhaft
abgelenkt:
Geradezu grotesk, wie nun Bauernverband und andere
Institutionen schreien, man dürfe die Krankheit doch nicht
„Schweinegrippe“ nennen, und damit zu ungehemmtem
Schweinefleischkonsum ermuntern, nachdem der Absatz börsenwirksam
zurück gegangen ist.
Es täte der menschlichen Gesundheit sicher sehr gut, wenn endlich weniger tierisches Eiweiß konsumiert würde, denn der maßlose Verzehr sorgt in den Industrieländern Jahr für Jahr für viele Millionen Todesfälle, weit mehr, als je eine Pandemie es fertig bringen könnte: Durch Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, aber auch durch Lebensmittelvergifter wie Salmonellen, Campylobacter, usw.
Es
ist bekannt, dass Massentierhaltungen ein hohes Gesundheitsrisiko
darstellen. Sie sind explosive Brutstätten gefährlicher
Infektionskrankheiten. Bei 92%
der deutschen Schweine findet man routinemäßig
verschiedene Influenzaerreger, fast alle Lungen der Schlachtschweine
sind verändert durch Bronchitis und Lungenentzündung. Dabei
sind die armen Tiere gerade erst fünf Monate alt.
Doch davon
spricht man nicht. Das Agrar-Business ist in der Hand mächtiger,
weltweit tätiger Konzerne, und die haben was dagegen, wenn über
die entsetzlichen Zustände in
den Tierfabriken gesprochen
wird, in denen Tausende von elenden Geschöpfen dicht an dicht
und verschmutzt durch ihre Exkremente, dem scharfem Ammoniakdunst
ausgeliefert, vegetieren. Diese Billigproduktion ist nicht nur
unappetitlich, sondern auch ungesund und aus moralischen Gründen
abstoßend.
Die Industrialisierung der Tierhaltung, der so genannte „Strukturwandel“, ist für eine massive Überproduktion verantwortlich und hat einen extremen Preisverfall ausgelöst. Bauern haben das Nachsehen. Wer nicht aufgeben wollte, musste ebenfalls seinen Bestand den Methoden
der Tierfabriken anpassen. Aber mit den meist holländischen Investoren, die Ostdeutschland seit einigen Jahren mit 100 000den von Schweineplätzen zupflastern, können sie nicht konkurrieren. Der einzige Ausweg für sie wäre die Alternative, biologisch und extensiv mit traditionellen Rassen (Schwäbisch Hällische, Bentheimer,...) in artgerechter Freilandhaltung zu arbeiten. Das wäre eine Entwicklung in die richtige Richtung. Alle Tiere gehören in kleine Bestände und täglich an die Sonne, sage ich als Tierärztin.