Solange den Hamburger
Hundehaltern seitens der Bezirke für die Ableistung der
Gehorsamsprüfung keine Vorteile eingeräumt werden, ruft
die Hunde-Lobby dazu auf, keine Gehorsamsprüfung abzulegen
und die Befreiung vom Leinenzwang nicht zu beantragen.
Was
nützt der Hundeführerschein, wenn damit der Freilauf
zwar an den Straßen möglich wird, man aber keine
einzige Grünanlage mit einem unangeleinten Hund von einer zur
anderen Seite durchqueren kann? Nichts! Derzeit bringt die
Gehorsamsprüfung außer Kosten keine Vorteile. Bitte
tragen Sie sich in unsere Protest-Liste ein und machen Sie damit
deutlich, dass auch Sie den Hundeführerschein erst machen,
wenn es deutliche Verbesserungen für den Freilauf Ihres
Hundes gibt. Denn wenn wir alle erst einmal den Hundeführerschein
gemacht haben, gibt es für Senat und Bezirke keinen Grund
mehr, Anreize für die Ableistung zu schaffen.
Dann
werden wir wohl vergeblich auf die versprochenen zusätzlichen
Wege, Pfade und Flächen in den Grünanlagen
warten.Angesichts der nunmehr in Hamburg herrschenden Verhältnisse
müssen wir feststellen: wir leben in einem Krisengebiet. Der
Senat hat den Hunden den Kampf angesagt und nicht begriffen, dass
er damit auch die Menschen dieser Hunde bis ins Mark getroffen
hat. Denn schließlich gilt das Verbot des Hundes im Park
auch für seinen Menschen. Welcher Hundebesitzer möchte
schon spazierengehen und seinen Vierbeiner dabei zu Hause
lassen?
Tatsache ist, dass wir in Hamburg auch mit der
Gehorsamsprüfung und der Befreiung vom generellen Leinenzwang
in den öffentlichen Grünanlagen nach wie vor unerwünscht
sind und unsere Hunde bestenfalls an der Leine hindurchführen
dürfen. Der Senat hat uns in Aussicht gestellt, dass
gehorsamsgeprüfte Hunde auf noch freizugebenden und zu
kennzeichnenden Pfaden, Wegen und Rasenflächen eventuell auch
ohne Leine laufen dürfen. Angesichts der Frage, welche Pfade,
Wege und Flächen das sein werden, hat der Senat uns
Hundehalter aufgefordert, uns in den Bezirken gefälligst
selbst darum zu kümmern. Das betrachten Senat und ausführende
Behörde nicht als ihre Aufgabe.
Wir müssen uns
deutlich machen, dass die Behörde etwas von uns will: am
liebsten wäre den Damen und Herren, dass jeder Hund in
Hamburg die Gehorsamsprüfung ablegt. Denn nur dann hat die
Politik keine Angst mehr vor der öffentlichen Beschimpfung
durch die Presse bei dem nächsten Beißunfall. Dann
können die Politiker behaupten, sie hätten die Hamburger
Hunde geprüft und "im Griff" und sie träfe
keine Schuld an dem, was da auch immer geschehen mag. Natürlich
ist diese Argumentation nicht haltbar, aber wir müssen uns zu
Nutze machen, dass wir mit der Verweigerung der Gehorsamsprüfung
ein hervorragendes Druckmittel in der Hand haben, dass auch
endlich mal unsere Belange berücksichtigt werden. Ohne
ausreichende Wanderwege und Hunde-Spielflächen - und damit
meinen wir nicht die kümmerlichen so genannten Auslaufflächen
zwischen zwei Hochhäusern an der Kieler Straße - sehen
wir keinen Anreiz uns vom Leinenzwang befreien zu lassen. Wofür
denn auch? Um gehorsamsgeprüft sehnsüchtige Blicke in
den Park zu werfen?
Wir müssen uns bewusst sein, dass
die Politik durch die Einführung des Zentralregisters sehr
genau weiß, was gerade vorgeht. Wir sind uns sicher, dass in
regelmäßigen Abständen nachgeprüft wird, wie
viele Hundehalter bereits die Gehorsamsprüfung abgelegt
haben. Je höher deren Zahl ist, desto geringer ist der Anreiz
für die Behörde mal bitte selber für uns tätig
zu werden und die Bezirke in die Pflicht zu nehmen. Dieser
Zusammenhang muss bitte jedem Hundehalter deutlich vor Augen
stehen: wir tun unseren Hunden und allen Hunden Hamburgs keinen
Gefallen, jetzt zeitnah diese blödsinnige Gehorsamsprüfung
abzuleisten. Noch ein kurzes juristisches Wort zum Schluss:
wie sich bereits herumgesprochen haben sollte, wird die
Hunde-Lobby gegen das Gesetz klagen. Auch in diesem Zusammenhang
muss jedem Hundehalter bewusst sein: das Gesetz wird umso eher und
leichter gekippt, je unerträglicher die Lebenssituation für
unsere Hunde gestaltet ist. Wer also jetzt in den Bezirken für
mehr Auslaufflächen oder die Freigabe von Wegen kämpft,
schießt sich im Hinblick auf die Klage selbst ins Knie.
Übernehmen wir doch ein wenig die viel gepriesene
französische Lebensart: Widerstand macht Spaß und
stark! Schließlich ist dies immer auch noch unsere
Stadt!
Hier
können Sie sich in unsere Unterschriftenliste gegen die
Gehorsamsprüfung eintragen.
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