zurück zur Übersicht – Hundeverordnung und die Folgen
Das Tierheim auf dem Mars
Eine
Geschichte für Kleine Leute
3. Fortsetzung
Das
Tierheim auf dem Mars war ständig voller Hunde, die in ihren
Käfigen saßen und stocksauer waren, daß man sie
eingesperrt hatte. Sie bellten und fletschten mit den Zähnen.
Unser kleiner Geschäftsführer, der aber überhaupt
kein Tierfreund war, der auch überhaupt keine Ahnung von Hunden
hatte und Katzen hasste, entschied für sich, dass diese Hunde
saugefährlich waren, was er der Öffentlichkeit auch
„beweisen“ konnte. Er ärgerte die Hunde mit einem
Knüppel, den er gegen die Käfige schlug, und die vergaßen
das nicht, jedenfalls für eine lange Zeit nicht. Und immer wenn
der kleine Geschäftsführer, der ja inzwischen Herr Erster
Vorsitzender genannt wurde, an den Käfigen mit irgendwelchen
Leuten vorbeiging, erkannten die Hunde diesen Mistkerl, der sie
geärgert hatte, und knurrten und fletschten die Zähne. Und
dann war ja auch schnell klar, dass diese Hunde „gefährlich“
waren und abgemurkst werden mussten…
Aber –
inzwischen war auf dem Mars ruchbar geworden, dass es in dem Tierheim
nicht mit rechten Dingen zuging. Man konnte beobachten, dass die
vielen Käfige plötzlich leer und die Hunde weg waren.
Dabei gab es nur zwei Möglichkeiten, wo der kleine
Geschäftsführer die Tiere hingeschafft haben könnte:
Entweder er hatte jemanden gefunden, der die Tiere tatsächlich
umbrachte, oder er hatte sie irgendwohin verkauft.
Man muss
wissen, dass auch auf dem Mars Hunde verkauft werden konnten, obwohl
das Marstierschutzgesetz dem nicht zustimmte. Hundehandel war nämlich
verboten. Aber da der kleine fiese geldgeile Geschäftsführer
gerne Geschäfte machte, verhökerte er die Tiere an Firmen,
die die Hunde zur Bewachung von Marsfirmen benutzten, und er
verhökerte sie an Pharmafirmen, die diese Tiere für ihre
Versuche benötigten und anschliessend auch umbrachten. Daneben
gab es auch Tierärzte in den Universitäten, die diese Tiere
benötigten, um Studenten der Tiermedizin die Anatomie der Hunde
beizubringen. Das war verständlich, aber es waren ja gesunde
Hunde, die man dafür tötete, was auch wiederum vom
Marstierschutzgesetz verboten war.
Jedenfalls machte der kleine
fiese Geschäftsführer weiter und weiter Geschäfte mit
den Hunden; ihm war es ja egal, was mit ihnen passierte, denn er
bekam für sie ja richtig Kohle und seine politischen Freunde von
den machtgeilen Marsparteien fanden das auch in Ordnung, weil sie ja
die vielen Hunde nicht leiden konnten und froh waren, dass es so
einen Mistkerl gab, der sich zwar Tierschützer nannte, aber
genau das Gegenteil davon war und das Tierheim auf dem Mars als
Gefängnis für die vielen beschlagnahmten Hunde zur
Verfügung stellte.
Er rieb sich die Hände, denn
jeder Hund brachte ihm letztendlich viel viel Geld, was er ja liebte
und weshalb er sich ja auch so toll fand. Seine politischen Freunde
schützten ihn, indem sie die Marzeitungen anwiesen, nichts
wirklich fieses über ihn zu schreiben.
Trotzdem wussten
allmählich viele Marsianer und alle, die einen Hund hatten, was
für ein Lump dieser kleine Geschäftsführer war, allein
- man konnte es nicht so recht beweisen und die
Marsstaatsanwaltschaft hatte auch alle Strafanzeigen gegen ihn für
nicht stichhaltig erklärt, was man nur damit erklären
konnte, dass auch in dieser Behörde viele korrupte Leute
arbeiteten, die sich einen Dreck um die Gesetze scherten, wenn sie
von ihren Vorgesetzten „Weisungen“ erhielten.
Man
muss wissen, dass die machtgeilen Politiker auf dem Mars auch in der
Marsstaatsanwaltschaft Freunde hatten, die dafür sorgten, dass
deren Macht nicht verloren ging.
Aber auch die Marszeitungen
hätten beweisen können, was für ein Lump dieser kleine
Geschäftsführer war. Die bekamen aber von den großen
Chefs der Zeitungen die Anweisung, ihn nicht so doll vorzuführen,
schliesslich half er ja auch den machtgeilen korrupten Politikern auf
dem Mars an der Macht zu bleiben – jedenfalls dachte die das,
die Chefs dachten das, die Marsstaatsanwaltschaft dachte das und das
dachte auch unser kleiner fieser Geschäftsführer.
So
verging die Zeit und die machtgeilen korrupten Politiker machten
Gesetze, die für alle Hundehalter auf dem Mars ganz ganz
schlimme Folgen hatten: vielen wurden die Hunde einfach weggenommen,
weil sie angeblich so gefährlich waren, was aber völliger
Blödsinn war und was die Marswissenschaft ja auch bewiesen
hatte. Diese armen Hunde wurden dann in das Tierheim auf dem Mars
gebracht, worüber sich der kleine fiese Geschäftsführer
unendlich freute. Alle Hunde auf dem Mars mussten plötzlich
einen Chip unter die Haut bekommen, damit man sie „jederzeit
fälschungssicher identifizieren konnte“, für alle
Hunde mussten die Besitzer plötzlich Haftpflichtversicherungen
vorweisen und sie mussten sie immer an der Leine führen –
überall, und sie mussten ihre Hunde bei der Marsbehörde
„anmelden“, was sehr sehr viel Geld kostete und welches
viele der Hundehalter gar nicht hatten.
Die Hundehalter auf
dem Mars spürten, dass die neuen Gesetze ungerecht waren und
ihre Empörung über die machtgeilen korrupten Politiker
wuchs und wuchs. Besonders die älteren Menschen unter den
Hundehaltern, die ganz oft nur eine kleine Rente hatten, waren empört
und ballten die Fäuste in ihren Taschen.
Gleichzeitig kam
es aber dazu, dass viele Marsianer, ob sie nun einen Hund hielten
oder nicht, spürten, dass sie von den korrupten machtgeilen
Politikern „verarscht“ wurden. Viele Marsianer –
und es wurden immer mehr – verloren ihren Abeitsplatz. Und wenn
sie dann eine Chance hatten, wieder zu arbeiten, mussten sie das für
einen Hungerlohn tun und konnten ihre Familien nicht mehr richtig
ernähren. Die machtgeilen korrupten Politiker hatten nämlich
Gesetze erfunden, die den Besitzern von großen Firmen enorme
Vorteile verschafften: sie brauchten so gut wie keine Steuern mehr zu
bezahlen und konnten ihre Mitarbeiter, die ihnen jahrelang treu
gedient hatten, einfach ´rausschmeissen. Das sah so aus: die
Firmen wollten mehr Geld verdienen, das taten sie auch, denn sie
exportierten ihre Waren wie die Weltmeister. Aber das reichte ihnen
nicht. Sie wollten die Zahl ihrer Mitarbeiter verkleinern und
kündigten deren Arbeitsplätze. So brauchten sie keine Löhne
mehr zu bezahlen. Viele Firmen machten das und etliche von ihnen
verlagerten die Arbeitsplätze auf den Saturn, wo die Löhne
der dort lebenden Saturnianer viel viel niedriger waren als auf dem
Mars.
Plötzlich sollten alle Marsianer mehr Steuern
bezahlen und wenn sie krank wurden, mussten sie viel viel Geld an die
Ärzte bezahlen, obwohl sie ja jahrelang in eine
Krankenversicherung Geld einbezahlt hatten. Das empfanden sie als
ungerecht und ihre Empörung über die machtgeilen korrupten
Politiker wuchs und wuchs.
Das Leben auf dem Mars wurde für
alle Marsianer immer teurer: die Strom- und Gaslieferanten erhöhten
lustig ihre Preise, die Mieten für die Marswohnungen stiegen,
weil diese an geldgeile Marsianer verkauft wurden, die nur ihre
großen Profite im Auge hatten. Sogar aus anderen entfernteren
Galaxien kam Geld, um große Mengen Häuser aufzukaufen und
große Profite zu machen. Der „Witz“ dabei war,
dass das Geld, was die Marsianer üblicherweise als Miete
zahlten, nicht mehr auf dem Mars blieb, sondern von Finanzhaien –
man nannte sie auch „Heuschrecken“ - in die entferntesten
Galaxien transportiert wurden. Es wurde dem Geldkreislauf auf dem
Mars einfach entzogen.
Das war ganz schlimm, denn Steuern und
Abgaben wurden immer geringer und so hatten viele Marsgemeinden und
–städte plötzlich fast kein Geld mehr, um Straßen,
Schulen, Kindergärten, Sportplätze und Schwimmbäder in
Ordnung zu halten.
Und auch in den Verwaltungen wurden viele
Menschen entlassen, weil man sie nicht mehr bezahlen konnte.
Es
war zu beobachten, dass zum Beispiel die Marspost und die
Marseisenbahn gewaltige Profite machten aber gleichzeitig sehr viele
Abeitnehmer ´rausschmissen.
Die standen plötzlich vor
dem „Aus“ und konnten zum Beispiel die Mieten für
ihre Wohnungen nicht mehr bezahlen und diejenigen, die sich ein
Häuschen gebaut hatten, konnten die monatlichen Hypothekenzinsen
nicht mehr bezahlen. Die Häuser wurden schliesslich
zwangsversteigert und die Träume vieler junger Familien auf dem
Mars zerbrachen.
Diese schlimme Entwicklung hatten die
Marsianer den machtgeilen korrupten Politkern zu verdanken, die immer
nur auf eines aus waren: viel Geld für die eigenen Taschen (sie
konnten tatsächlich ihre Gehälter selbst erhöhen, was
sie auch ständig und gerne taten), teure Autos, schicke Frauen
und viel Wein und Sekt..
Und so teilte sich die Marsgesellschaft
ziemlich schnell in reiche und reicher werdende Marsianer und die
große Mehrzahl derjenigen, die immer ärmer wurden und sich
ärgerten.
Das konnte nicht gut gehen, denn viele
Marsianer kannten die Geschichtsbücher über die
Marsgeschichte. Darin wurde beschrieben, wie vor ganz langer Zeit
die Marsbewohner, die von den damals herrschenden Oberklassen ebenso
geknebelt wurden wie heute und entsetzlich arm waren, etwas
erfanden: Die Marsguillotine. Die Marsianer der damaligen Zeit hatten
die Schnauze voll von den Ungerechtigkeiten, die der herrschen
Marsklasse unendlich viel Luxus bescherten und ihnen selbst bittere
Armut.
Und so bewaffneten sie sich mit Heugabeln und Brandfackeln,
einige hatten auch schon Gewehre, und stürmten die Paläste
der Reichen, die damals genauso habgierig und korrupt waren wie
heute.
Sie verhafteten die gesamte Marsoberschicht und ganz viele
von den habgierigen korrupten Obermarsianern, die nannten sich damals
„Aristokraten“, wurden mit der Marsguillotine geköpft.
Es gibt auf dem Mars einen Marsianer, der lustige und weniger
lustige Lieder in der Öffentlichkeit vorträgt und in den
großen Musikhallen vor tausenden von Zuhörern sagt:
„
Wenn ich an die vielen Vorstandsmitglieder marsianischer Großfirmen
denke, dann wird mir der Sinn der Guillotine immer klarer!“
Dieser
Marsianer heisst Kontantin Weckermeier. Und er konnte die ganze
Empörung der Marsianer mit Liedern und seiner Musik deutlich
machen. Die Leute standen auf und schrien vor Begeisterung und am
liebsten hätte jeder gleich eine Heugabel und eine Brandfackel
in die Hand genommen, um die Paläste der habgierigen und
korrupten Politiker und ihrer Bewunderer zu stürmen.
Man
konnte spüren, wie auf dem Mars die Empörung über die
herrschende Klasse immer größer wurde. Und plötzlich
besannen sich viele Marsianer, dass sie in einer so genannten
Demokratie lebten und als Wähler auch gewisse Rechte hatten.
Diese Rechte wollten sie bei der nächsten Marswahl nutzen und
mit dem Wahlzettel die vielen korrupten und habgierigen Politiker aus
den Marsrathäusern und den Marsparlamenten jagen. Die Zeit, in
der große Blutbäder (Revolutionen) angerichtet wurden, war
aber vorbei und man wusste ganz genau, dass Wahlzettel eine
Guillotine ersetzen würden.
Eine neue politische Partei
wurde gegründet und das, was sie durchsetzen wollte, war die
Abschaffung der vielen Ungerechtigkeiten, die sich auf dem Mars
etablieren konnten. Das bekamen allmählich auch die vielen
vielen Hundehalter mit und sie freuten sich auf die nächsten
Wahlen…
Die neue Partei auf dem Mars nannte sich „Die
Linke“ und hatte einen enormen Zulauf unter den empörten
Marsianern.
Prof.
Dr. Dr.hc mult. Dolf Dackelbein
Mitglied der Mars Researchgroup
for Injustice
Fortsetzung folgt