zurück zur Übersicht – Hundeverordnung und die Folgen
Das
Prinzip Vernichtung
Aus
rassistischen Vorurteilen Lebewesen vernichten zu wollen stand im
Mittelpunkt nationalsozialistischen Handelns.
Die systematische
Vernichtung „unwerten Lebens“, die systematische
Vernichtung von Lebewesen, die nicht in das Bild
Nationalsozialistischen Denkens passten, hatte seinen Höhepunkt
in der Ermordung von Millionen Menschen in den von deutscher
Herrlichkeit eroberten Ostgebieten.
Die Vernichtung, also
Ermordung oder „Beseitigung“ ist in den Gehirnen vieler
Deutscher ein Tabu. Sie können es nicht ertragen, über
diese Worte nachdenken zu müssen.
Man ist empört, sich
immer wieder damit befassen zu müssen. Man ist „nicht
amüsiert.“
Wenn es um die Tötung, die
Beseitigung, die Ermordung von Lebewesen geht, so assoziieren die
meisten Deutschen das Rattern von MG´s und den dumpfen Ton
fallender lebloser Körper, so wie man es in Filmen der
Nachkriegszeit sehen und hören kann. Wer Bücher von Hannah
Arendt gelesen hat, denkt nicht zuvörderst daran.
In
ihren Schriften wird der Leser mit Charakteren konfrontiert, die in
den Büros der nationalsozialistischen Verwaltung zu Hause sind
und an Schreibtischen das ermöglichten, was uns heute als
„furchtbar“ und „oh wie schrecklich“ und
„unfassbar“ in den Medien „serviert“ wird: Es
ist die Hölle der Verantwortungslosigkeit, des Karrieredenkens,
der Gleichgültigkeit und der dumpfen Bösartigkeit.
Ich
kann mich nicht daran erinnern, dass irgendeiner meiner Lehrer in der
Schule zu irgendetwas, was in der Zeit von 1933 bis 1945 geschah,
irgendetwas zu sagen hatte.
Feiges Wegducken, feiges Schweigen,
feiges Empörtsein schien mir die Antwort auf alle Fragen zu
sein, die mit dem Wort „warum“ begannen.
Und wir
wissen auch, daß das „Fach Geschichte“ das
unbeliebteste ist an deutschen Schulen.
Genau deshalb ist es
unsere Pflicht, das Vergessen unmöglich zu machen und laut und
deutlich Assoziationen zur Vergangenheit immer wieder herzustellen,
wann immer es berechtigt und notwendig ist.
Der
nationalsozialistische Ungeist ist aus deutschen Amtsräumen
nicht verschwunden. Heute geht es nicht um die Vernichtung
menschlichen Lebens, sondern um die Vernichtung von Hunden, die in
den Augen gewisser Politiker als „gefährlich“
gelten. Ein Unrechtsgesetz wird mit deutscher Gründlichkeit
„umgesetzt“. Dafür gibt es deutsche
Verwaltungsangestellte.
Hannah Arendt , wer liest heute Deine
Schriften?
Dirk Schrader, Hamburg