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Amerikanische Präsidenten


„Wenn die Nürnberger Gesetze heute noch Gültigkeit besäßen, hätten alle amerikanischen Präsidenten gehenkt werden müssen.“


„Und wie war das mit Eisenhower? Es gibt Gründe dafür, den durch ihn eingeleiteten Sturz der Regierung von Guatemala als Verbrechen einzustufen.

Kennedy ist leicht. Die Invasion Kubas war eine direkte Aggression. Und dann kam Vietnam; er ist dort eingefallen. Er hat die Air Force mit Bomben hingeschickt. O.K. Soviel zu Kennedy.

Johnson ist trivial. Die Dominikanische Republik können wir ruhig beiseite lassen – allein der Krieg in Indochina war schon ein schweres Kriegsverbrechen.

Nixon – dasselbe. Er ist in Kambodscha eingefallen. Die Bombardements Anfang der der 70er Jahre unter Nixon und Kissinger unterschieden sich nicht sonderlich von den Gräueltaten der Roten Khmer – gut, es war etwas weniger, aber nicht viel. Und das gilt auch für Laos.

Ford war ja nur kurz im Amt, da konnte er nicht so viele Verbrechen verüben, aber ein größeres ist ihm doch gelungen. Er unterstützte den indonesischen Einmarsch in Osttimor. Dieser war eine Art Völkermord; im Vergleich dazu mutet Saddam Husseins Einfall in Kuweit wie ein Kaffeekränzchen an.

Carter war unter den amerikanischen Präsidenten der, der am wenigsten zur Gewalt neigte. Doch er tat einige Dinge, die wohl mit Sicherheit unter die Nürnberger Statuten fallen würden. Denn genau zu der Zeit, da das Wüten der Indonesier die Ausmaße eines Völkermords annahm, verstärkte Carter die Hilfe aus den USA. Ihr Maximum erreichte sie 1987, gleichzeitig mit den Mordaktionen.

Reagan: Keine Frage – da genügt ja schon Mittelamerika. Und dann die Unterstützung der israelischen Invasion im Libanon, wo die Zerstörung und die Zahl der Opfer abermals Saddam Hussein vergleichsweise harmlos aussehen lassen. Das reicht.

Nun zu Bush. Gibt es da überhaupt noch etwas zu sagen?

Noam Chomsky

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