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Neue chirurgische Methoden


Zur Chirurgie der laryngealen Paralyse


Die laryngeale Paralyse betrifft alle Rassen in jedem Alter. Sie kann nach Traumatisierung der laryngealen Nerven oder des N. vagus entstehen, aber die meisten Fälle gelten als „erworben“, mithin als idiopathisch.

Eine congenitale Form konnte bei dem Bouvier des Flandres identifiziert werden.
Ihre Vererblichkeit ist autosomal dominant.

Die laryngeale Paralyse wird auch bei der generalisierten Polyneuropathie beobachtet. Sie wurde beschrieben bei Rottweilern und Dalmatinern mit den Symptomen der Nachhandschwäche und Ataxie.

Klinik:

Inspiratorischer Stridor, Dyspnoe, Kollaps.

Diagnose:
Die laryngelae Paralyse wird unter leichter Narkose nachgewiesen: keine Praemedikation! Der Hund liegt in sternaler Lage, Propofol 6.5 mg/kg wird durch einen verlängerten Venenzugang über 10 – 40 Sekunden appliziert. Dies ermöglicht die Untersuchung des Larynx in den Phasen der Ein- und Ausatmung.

Ein Beobachter ruft „ ein“, „ein“, „ein“, wenn der Patient einatmet. Derweil kann genau festgestellt werden, ob sich die Stimmbänder öffnen. Wenn eine laryngale Teil -Paralyse vorliegt, verändert das jeweilige Stimmband seine Lage nicht. Bei einer bilateralen Paralyse wird die Bewegung der Stimmbänder paradox : die Stimmbänder ziehen sich bei „ein“ zusammen anstatt sich auf die rima glottis zuzubewegen.

Radiologische Dokumentation während der Inspiration und Exspiration ( Fluoroscope) kann einen Trachealkollaps oder eine Aspirationspneumonie ausschliessen.

Im Falle eines notwendigen chirurgischen Eingriffs wird Dexamethason 1 mg/kg i.v. zusammen mit 20 mg/kg Cefalosporinen verabreicht.

Chirurgie:
Diese Methode findet normalerweise Anwendung bei der bilateralen Paralyse. Das Ziel ist die maximale Abduktion der Stimmbänder:

Einschnitt über dem Larynx unter der V. jugularis. Vorsicht: rostral zeigt sich die V. linguofacialis. Einschnitt zwischen dem M. colli und den Platysma, stumpfe Erweiterung mit der Zwei-Finger-Technik. Aufsuchen des Randes des Thyroids, dessen Lateralisierung. Einschnitt in den M. thyropharyngeus entlang des Randes des Thyreoids. Aufsuchen des muskulären Teils des Arythenoids.
Durchschneiden des M. cricoarythenoid dorsalis an seiner Insertionsstelle: die glänzende artikuläre Oberfläche wird sichtbar.

Zwei O – Nähte durch den dorsocaudalen Rand des Cricoid und durch den muskulären Teils des Arythenoids.
Die Nähte werden vorsichtig angezogen, da die maximale Weitung durch einen maximalen Trachealkatheter gewährleistet ist.

Dr. Bruce Christie, Melbourne
Dr. Itamar Tsur, Jerusalem