zurück zum Index

zurück zu Spinalkathetertherapie



Der kleine Hund der Familie Kulig-Pelowski

Am 28.10.06 erschien Herr Kulig-Pelowski mit einer 8-jährigen Kurzhaardackelhündin, die ihre Beine hinter sich her zog: sie war „hinten“ gelähmt, vollständig schmerzfrei auch beim Hineinkneifen in die Zehenzwischenräume.

Unter Kurznarkose wurde eine Myelographie gemacht und festgestellt, daß zwischen dem 12. und 13. Brustwirbel eine Bandscheibe aufgerissen sein musste, deren Inhalt das Rückenmark quetschte.

Es gab zwei Möglichkeiten: die sofortige Operation, also dorsale Hemilaminektomie oder die Einführung eines Katheters in den Rückenmarksraum und Einflutung von Medikamenten, die die vorgefallene Bandscheibe auflösen sollten.
Zusammen mit dem Besitzer entschieden wir uns für die zweite Version.

8 Tage lang wurde morgens und abends ein „Cocktail“ aus Dexamethason, Hyaluronidase und Osmofundin in den periduralen Rückenmarksraum gespült.

Am 3. Tag waren Reflexe in den Hinterbeinen feststellbar, sie verstärkten sich bis zum 5. Tag.
Am 6. Tag konnte der kleine Hund auf seinen vier Beinen stehen, mit der Rute wedeln und zaghaft Schritte tun.

Heute am 12. Tag läuft er etwas wackelig aber fast normal über den Klinikhof. Der Besitzer beschreibt eine tägliche Verbesserung seines Laufens.

Wir sind darüber sehr froh und bewundern den Mut der Familie Kulig-Pelowski, die in den ersten Tagen der Behandlung recht skeptisch war.

Zugegeben: wir haben jeden Tag den Rücken des Hundes mit einem Chirurgie-Laser bestrahlt. Das machen wir schon seit 3 Jahren in derartigen Fällen und deshalb wissen wir nicht genau, ob unser Cocktail oder die Laserenergie letztendlich ausschlaggebend dafür ist, dass eine so zügige Genesung stattfindet: der kleine Hund der Familie Kulig-Pelowski ist in unserer Klinik seit 2003 der 34. Dackel mit einer vollständigen Querschnittslähmung, der sich innerhalb von 12 Tagen wie oben beschrieben erholt und wieder laufen kann. Innerhalb von 3 Jahren waren es tatsächlich nur 34 Dackel, die wir so behandeln durften.

Es stellt sich die Frage nach den statistischen Erfolgen einer derartigen Therapie, die wir sicherlich nicht auf ähnliche Fälle bei anderen Hunderassen übertragen können.
Bandscheibenvorfälle bei Dackeln haben eben etwas Einzigartiges an sich aber man weiß bis heute nicht weshalb, denn grundsätzlich sind die Erfolge in der Chirurgie ebenso wie bei der Kathetertherapie bei anderen Rassen höchstens bei 70 % angesiedelt, aber immerhin bei 70 %.


Tierärztliches Institut für angewandte Kleintiermedizin
Tierärztliche Gemeinschaft für ambulante und klinische Therapien
Dirk Schrader I dr. Steven-F. Schrader I dr. Ifat Meshulam I Rudolf-Philipp Schrader I dr. Itamar Tsur
-Tierärzte-

www.tieraerzte-hamburg.com

zurück zum Index

zurück zu Spinalkathetertherapie