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Zum
Einsatz der Bundeswehr in Kongo
Ein
Eroberungsfeldzug
Zu
Recht hat sich die deutsche Öffentlichkeit in der Vergangenheit
darüber empört, dass US-Präsident Bush im Zusammenhang
mit Irak von „Menschenrechten“ und „Demokratie
sprach, während es in Wirklichkeit um die Durchsetzung der
Interessen der amerikanischen Ölindustrie ging.
Leider
regt sich kaum jemand darüber auf, dass die Bundesregierung und
die EU im Zusammenhang einer „Stationierung“ der
Bundeswehr in Kongo das gleiche Spiel betreiben. Der skeptischen
Öffentlichkeit wird ein Einrücken deutscher Soldaten in
Kongo allen Ernstes mit der Behauptung schmackhaft gemacht, es gehe
um Menschenrechte und Demokratie. In Wahrheit geht es auch hier um
den eventuell mit Gewalt durchgesetzten Zugriff der westlichen bzw.
nördlichen Industrie auf die reichen Bodenschätze
Zentralafrikas, vor allem Kupfer, Gold, Diamanten und das wertvolle
Koltan, das weltweit fast nur in Kongo vorhanden ist und zu
Produktion von Handys und Computern unabdingbar nötig ist.
Zu
dieser verkappten Kriegsstrategie passt, dass das Friedensgebot des
Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland mit Hilfe einer
Europäischen „Verfassung“ ausgehebelt werden soll,
in der die militärische Aufrüstung gegenüber dem Rest
der Welt für alle Mitgliedstaaten der EU zur zwingenden
Vorschrift gemacht wird.
Verräterisch ist in diesem
Zusammenhang, dass Verteidigungsminister Jung ganz offen davon
spricht, der Einmarsch – pardon: die Stationierung – der
Bundeswehr in Kongo sei „auch wirtschaftlich von Vorteil“.
Johannes
Dübbelde